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Frieden ist eine so wichtige Grundlage. Sie ist im Grunde nicht hoch genug einzuschätzen.


Wenn wir mit einer Person oder einer Situation im Reinen sind, mit den Umständen versöhnt sind, können wir Einiges verkraften, aushalten.

Doch dieser Frieden ist nicht so einfach herzustellen. 

Freunde und Berater rieten mir oft, die Betreuung und Verantwortung für unsere Mutter ganz in fremde Hände zu geben, weil diese Arbeit sehr kräftezehrend für mich war. Das kam für uns nicht in Frage, denn dann hat man keinen Einfluss mehr.

Wenn ein Betreuer am Werk ist, der falsche Entscheidungen trifft oder sich nicht kümmert, hat man keine Möglichkeit einzugreifen. Das wäre dann ein sehr beunruhigende Situation und niemandem wäre geholfen.

So versuchten wir diese Verantwortung bei uns zu lassen und im Frieden zu leben.


Frieden in der Zusammenarbeit I

Jede Zusammenarbeit bringt Konflikte mit sich. Jeder Mensch hat eine andere Geschichte, eine andere körperliche und seelische Verfassung. Nicht zuletzt lebt jeder Mensch in einer anderen Lebenslage. So wird Leid, Arbeitsaufträge, Anfragen, Belastungen und der Gleichen mehr, unterschiedlich aufgefasst.

 

Frieden trägt zum Erhalt der Leistungskraft bei.

 

So ist Frieden ein erstrebenswerter Zustand.

 

Letztlich gibt Jesus den Friedfertigen eine Verheißung. In der Bergpredigt steht:

 

Selig sind die Friedfertigen oder glücklich sind die Friedfertigen. Sie werden Kinder Gottes heißen. Matthäus 5, 9

 

Wie kann Frieden in der Zusammenarbeit erhalten bleiben?

 

Vieles hängt mit Wissen zusammen. Wir dürfen wissen, dass Menschen, die laut, schrill oder hektisch, massiv werden, Druck haben, unter Druck stehen. Dann geht es unserem Gegenüber nicht gut. Gegendruck ist selten der Ausweg aus dem Konflikt.

 

Eine großartige Möglichkeit ist es, für die Mitarbeiter aus dem Pflegebereich, aus der Verwaltung, den Ämtern, der Familie, mit denen man zu tun hat, zu beten, sie zu segnen, sie Gott anzubefehlen.

  

Denn wenn Gottes heilende Kräfte Einfluss auf ein Leben, auf einen Menschen nehmen, kann es nur für alle Beteiligten gut sein. Gott sieht den anderen, seine Situation, seine Überforderung, seine Müdigkeit.

 

Manchmal entstehen größere Konflikte, die nicht selten böse enden.

 

Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch beleidigen. Matthäus 5, 44.

 

Diese Anweisung spricht Jesus in der Bergpredigt aus.

 

Wenn wir Menschen in unserer Umgebung bewusst Gott anvertrauen, segnend, unter Seinen Schutz stellen, kann Gott Zusammenarbeit möglich machen.

 

Gebet:

 

Herr Jesus Christus, bitte segne du den Mitarbeiter, mit dem ich gleich in der Verwaltung/ auf der Station/ beim Gericht zu tun habe. Gib, dass er die Situation richtig erkennt und deutet. Bitte bringe Heil und Frieden in sein Leben. 

 

Bitte segne Du den Verantwortlichen. Gib du ihm deinen Frieden, dein Heil. Amen 


Frieden in der Zusammenarbeit II

Dinge müssen abgesprochen werden. Es gibt Mitverantwortliche. Nicht immer denke ich rechtzeitig daran, alles abzusprechen. Kompetenzen müssen geklärt werden.  Es soll schnell gehandelt werden.  Wer hat Zeit? Wer hat Kraft? Unter diesen Umständen ist der Friede schnell in Gefahr. Solche Umstände erleben wir immer dann, wenn das Geschehen um uns herum dicht ist, in Situationen, die im Wandel, im Wechsel sind, wenn wir im Aufbruch sind, wo die Plätze und die Aufgabenbereiche noch nicht geklärt sind.

 

Im Philipperbrief im vierten Kapitel Vers 7 schreibt Paulus:

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus unserem Herrn.

 

Dies ist ein Wunsch, eine bestimmende Wunschform.

Aber es gibt ihn, diesen Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft.  Unsere Vernunft bestimmt nicht alles.

 

In Sprüche 3 Vers 5 und 6 steht:

Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand. Sondern gedenke an IHN in allen deinen Wegen, so wird ER recht dich führen.  

 

Es geht nicht um unseren Verstand, sondern um unser Verlassen auf Gott, in allen Dingen.

Um diesen Frieden darf ich bitten. Er ist höher als mein Verstand. Gott kann Dinge regeln, von denen ich nichts weiß.  Um diesen Frieden bitte ich nun.  Es lohnt sich täglich, Gott um Frieden zu bitten.  Gott hat den Überblick. Gott ist ja am Frieden gelegen. Und ER will gebeten sein.

 

 Jakobus 4, 2: Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet

 

Also, lasst uns täglich um Gottes Frieden bitten, der höher ist als alle Vernunft!

 

 

Gebet: Herr Jesus Christus! Du weisst um die Belange des heutigen Tages. Du bist der Herr des Friedens. Deinen Frieden möchte ich über meine Vernunft stellen. Bitte wirke du diesen Frieden in allen Belangen an diesem Tag.


Frieden, der unser Denken übersteigt

Was ist Frieden? Ist Frieden die Abwesenheit von Streit? Frieden ist das Ruhen in einer Situation, im Einklang mit der Situation, einig in Zielen und Vorgehensweisen mit dem Umfeld. Ich kann Frieden mit mir selbst haben, mit meinen Mitmenschen, mit meinen Nachbarn, mit meiner Verwandtschaft.

 

Mit einem Menschen Frieden zu haben, der krank ist, die Übersicht verloren hat, einen starken Willen, mit festen Vorstellungen ohne Überblick über die eigene Gesamtsituation, ist nicht einfach.  Ein sehr schwerer Schlag in der Begleitung und Betreuung unserer Mutter, war das Jahr 2015.

 

Sie lebte seit fast zwei Jahren im Pflegeheim und wurde dort, oft auch durch unsere Einflussnahme gut betreut. Von uns wurde sie zu kleinen Ausflügen oder regelmäßig zum Gottesdienst und Sonntagsmahlzeiten abgeholt. All das konnte sie nicht beruhigen und ihr Frieden geben. Eine große innere Ruhelosigkeit forderte: Ich will aus dem Heim! Ich will eigenständig leben!

 

Das war ein großer Widerspruch zu den tatsächlichen körperlichen Möglichkeiten: Ein Bein- und Armbruch durch Sturz vor Jahren entstanden, beeinträchtigte immer noch ganz enorm ihre Möglichkeit, sich selbstständig zu bewegen. Es war offensichtlich, dass sie nicht alleine leben konnte. Durch diese Unruhe angetrieben setzte sich unsere Mutter mit dem Amtsgericht in Verbindung. Dort konnte sie die Zuständigen inf0rmieren, dass sie von ihren Kindern falsch und schlecht behandelt wurde, ins Heim gesteckt und dort festgehalten würde. Das Gericht rollte die Geschichte neu auf. Vor Jahren schon einmal war unsere Mutter gründlich untersucht worden. Damals ging es um die Anordnung und Feststellung der Notwendigkeit einer Betreuung.

 

Als die Information vom Gericht bei mir eintraf, war ich sehr getroffen. Drei Tage lang hatte ich das Gefühl, ich müsse mich übergeben. Ich fühlte mich angeklagt und zum Teil auch schuldig. Der Frieden war mir völlig abhandengekommen, ja genommen.

 

Bald merkte ich, dass Gott mir in dieser instabilen Situation beistehen wollte. Gleichzeitig hatte noch ein Blitzeinschlag einige Schäden an Geräten in unserem Haus und große Schäden in der Nachbarschaft, nicht zuletzt in unseren Seelen angerichtet. So waren wir doppelt mitgenommen und belastet. In dieser großen Tiefe erlebte ich die Mächtigkeit des Wortes Gottes mit ausschlaggebenden Worten Gottes in den Herrnhuter Losungen.

 

Was den Frieden angeht hatte Gott besonders vorgesorgt. Rings um den Tag, an dem der Brief vom Gericht eintraf, hatte Gott für Tageslosungen gesorgt, die von Gottes Frieden sprachen. Philipper 4, 7 sprach unser damaliger Pastor in einem Gottesdienst kurz vor diesem Geschehen als Segen zum Abschluss.

 

Philipper 4, 7: Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus unserem Herrn.                                   

 

Hier liste ich einmal die Verse auf, in denen es in jener Zeit um Frieden ging:

 

Nach Altem und Neuem Testament geordnet, getrennt sind sie hier aufgeschrieben. Die Verse aus dem neuen Testament sind die zugehörigen Lehrtexte. 

                  

 

Psalm 29, 11:       Der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden.

 

 

Jesaja 57, 19:        Friede, Friede, denen in der Ferne und 

                               denen in der Nähe, spricht der Herr und ich

                               will sie heilen.

 

 

Nahum 2, 1:         Siehe, auf den Bergen kommen Füße eines

                                guten Boten, der da Friede verkündigt.

 

 

Johannes 20, 21: Jesus sprach: Friede sei mit euch. Gleichwie

                                mich mein Vater gesandt hat, sende ich

                                euch!

 

Epheser 2, 14:      Christus ist unser Friede.

 

 

Römer 5, 1:           Die wir gerecht geworden sind durch den

                                Glauben, haben wir Frieden mit Gott.

 

 

 

Philipper 4, 7:     Der Friede Gottes, der höher ist als alle 

                                Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne  

                                in Christus Jesus  unserem Herrn.  

 

 

In all diesen Versen gibt es eine Hauptaussage: Friede kommt von Gott und Er will ihn uns geben. An Weihnachten singen die Engel: Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

 

Damals ist Gott Mensch geworden, hat Frieden mit uns möglich gemacht. Dadurch, dass die Trennung durch Sünde, der Sund aufgehoben wird, hat die Gott die Möglichkeit eröffnet, dass wir IHM ganz nahe sein können, dass wir mit IHM in Frieden leben können, wenn wir es annehmen. Eigentlich müsste Gott gegen uns sein, weil wir uns von IHM lösen wollen und getrennt von IHM unser eigenes Ding machen wollen.

 

Durch Jesus sieht Gott uns wohlgefällig an, sind wir Gott wohlgefällig geworden.Wir können Frieden mit IHM haben.

 

Eine Stärkung ist, dass wir wissen: In Christus sind wir angenommen.

 

Wenn ich in Christus angenommen bin, in engem Austausch mit ihm bin, kann ich ruhig, sicher und stabil leben und handeln.

 

Andere Losungsverse in diesen Tagen erklärten, dass Gott in der Tiefe und Not bei uns sein will und ist. So zum Beispiel:

 

Micha 7, 8:

 

So ich im Finstern sitze, ist doch der Herr mein Licht.

 

Die Hauptaussage der Bibelstellen: Gott will Frieden für mich und ist im Finstern mein Licht. Gottes Frieden will uns bei IHM bewahren/ in IHM bewahren.

 

 

Ganz praktisch lief es so ab, dass wir den Anordnungen des Amtsgerichtes folgten, Stellungnahmen abgaben, Gutachten abwarteten. Das war keine leichte Sache, zehrte an den Nerven.

 

Wie kann ich Frieden halten zu einem Menschen, der mich angreift?

 

In dieser Situation schränkte ich den Kontakt zu meiner Mutter etwas ein, brach ihn jedoch nicht ganz ab. Wenn einmal ein Kontakt abgebrochen ist, ist es schwieriger ihn wieder herzustellen.

 

Das Verfahren zog sich hin. Weiterhin besuchten wir sie. Die Stimmung war angespannt. Immer wieder machten wir uns klar, dass Mutter in einer anderen Realität lebte, letztlich verwirrt war. Außerdem hofften wir, dass das Gericht und die Gutachter die Situation so einschätzten, dass sie weiterhin gut vom Pflegeheim und uns betreut werden würde und nicht ihrem eigenen, schädlichen Wunsch folgen würde.

 

Im Dezember des Jahres hatten die ausgelosten Tagesverse meist die Hauptaussage, dass Gott beisteht und helfen wird, dass ER hoch zu ehren ist. So zum Beispiel am 3. Dezember:

 

Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten aus dem glühenden Ofen. Und wenn er's nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild nicht anbeten wollen.
Daniel 3,17.18

 

Christus spricht: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.
Offenbarung 3,8

 

Diese Verse entfalteten ihr Kraft und ich konnte gestärkter leben. Durch Gottes Geist wurden sie in mir lebendig und kraftvoll. So konnte ich spüren, dass sie mir galten.

Hier der Link zu den weiteren Losungsversen aus diesen Tagen.

 https://www.susannealbers.de/losung/2015/1201.html

Letztlich machte Gott sein Wort wahr. Der Frieden breitete sich nach und nach über diesem Geschehen aus. Kurz vor Weihnachten gab es ein ärztliches Gutachten, das aussagte, dass Mutter nicht alleine leben könne. Nach und nach glätteten sich die Wogen.

Der große Unfrieden legte sich. Gottes Frieden, der höher ist als alle Vernunft, konnte Raum einnehmen.

Gebet:

Herr Jesus Christus, schaffe Du Frieden in uns und in unserem Umfeld. Wir wollen dir vertrauen. Du bist der Herr des Friedens!

Amen